Im Mittelpunkt dieser Initiative steht eine einzigartige Kooperation: Die KJV Tübingen, der NABU, die örtliche Landwirtschaft sowie der Landesjagdverband Baden-Württemberg (LJV) bündeln ihre Kompetenzen – mit dem gemeinsamen Ziel, dem Rebhuhn und vielen weiteren Arten der offenen Feldflur wirksam zu helfen. Gebündelt werden die Aktivitäten unter dem bundesweit agierenden Projekt “Rebhuhn retten- Vielfalt fördern”.
Die Beiträge von René Greiner, Hauptgeschäftsführer des Landesjagdverbands Baden-Württemberg, sowie Dr. Sabine Geißler-Strobel und Karin Kilchling-Hink vom NABU unterstrichen eindrucksvoll den Willen zur übergreifenden Zusammenarbeit. Beide berichten von einer zunehmenden Bereitschaft von Seiten der Landwirtschaft, sich aktiv einzubringen und die Lebensraumverbesserung für das Niederwild aktiv umzusetzen – denn ohne ihre Mitwirkung ist erfolgreicher Lebensraumschutz nicht umsetzbar. Aber ohne einen wertschätzenden Dialog ist dies nicht möglich!
Mit der Gründung der “Hegegemeinschaft im Landkreis Tübingen - Artenvielfalt fördern” wird ein entscheidender Schritt in Richtung eines ganzheitlichen Ansatzes gemacht: Reviere schließen sich revierübergreifend zusammen, um Maßnahmen abgestimmt und flächendeckend umzusetzen. Dies ermöglicht nicht nur die effektive Schaffung und Pflege strukturreicher Lebensräume wie Blühflächen, Brachen und Rückzugszonen, sondern auch ein koordiniertes Prädatorenmanagement.
Denn nur die Kombination aus Lebensraumverbesserung und regulierendem Eingreifen in das Beutegreifer-Aufkommen ermöglicht es, den dramatischen Rückgang der Bodenbrüter wirksam aufzuhalten. Ein echter Erfolg für die Rebhuhn- und Bodenbrüterpopulation kann nur durch das abgestimmte Zusammenspiel beider Maßnahmenbereiche erzielt werden.
Für die KJV Tübingen ist die Gründung dieser Hegegemeinschaft weit mehr als eine formale Struktur: Sie ist gelebtes Engagement für das Wild. Sie ist Ausdruck der tiefen Verantwortung, die sich die Jägerschaft für die Artenvielfalt, die Kulturlandschaft und den Erhalt unserer heimischen Fauna auf die Fahnen geschrieben hat.
Zum Vorsitzenden der neuen Hegegemeinschaft wurde Bernhard Herrmann benannt, langjähriger Biotopobmann der Kreisjägervereinigung und engagierter Mit-Initiator des Rebhuhnschutzprojekts im Landkreis. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Kreisjägermeister Markus Küper bestimmt, der die Initiative mit großem persönlichen Einsatz begleitet hat.
Mit dieser zukunftsweisenden Initiative übernimmt die KJV Tübingen eine landesweite Vorreiterrolle. Sie zeigt: Nachhaltiger Artenschutz gelingt nur gemeinsam – im Schulterschluss von Jagd, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbandsebene. Die flächendeckende Hegegemeinschaft ist Ausdruck gelebter Verantwortung – für Wild, Mensch und Landschaft.
Gerne stehen Bernhard Herrmann und Markus Küper für Fragen zur Verfügung, beide freuen sich über Jede und Jeden, der sich aktiv einbringen möchte. Die Mitgliedschaft in der Hegegemeinschaft ist beitragsfrei und ermöglicht viele Vorzüge, die interessierten Jägern gerne ausführlich dargelegt werden.
Die Gründungsphase ist nun angelaufen, Mitgliedsanträge interessierter Reviere können jederzeit gestellt werden. Informationen zu der Hegegemeinschaft sind auch im Download-Bereich verfügbar.



