Jungjäger – Helfer in Deinem Revier

Wer den Jagdschein frisch in der Tasche hat, hat gezeigt, dass er Wissen und Waffen sicher beherrscht. Nach der Prüfung kommt es darauf an, das Erlernte in die Tat umzusetzen. Lesen Sie hier, wie Revierinhaber und junge Jäger gegenseitig profitieren können.

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Wie überall fehlt auch bei den Jägern vielerorts der Nachwuchs. „In zahlreichen Revieren werden in den nächsten Jahren Pächter und Mitjäger altersbedingt die Jagd aufgeben müssen“, sagt Prof. Markus Küper, Kreisjägermeister in Tübingen. „Daher ist es dringend geboten, dass frühzeitig junge Jäger in die Reviere eingebunden werden und praktische Erfahrungen sammeln.“ Damit dies gut gelingt, wurde der Fachbereich „Junge Jägerinnen und Jäger“ gegründet. Obmann Jonas Kurz betreut den Bereich und kümmert sich um die Belange der Jungjäger in der Kreisjägervereinigung Tübingen (KJV-Tübingen).

Passgenau

„Wir erleben oft die paradoxe Situation, dass Pächter eine Jagdgelegenheit bieten und Mitjäger und Jungjäger eine Jagdgelegenheit suchen – sich, warum auch immer, die Menschen aber nicht finden“, sagt Jonas Kurz. „Dem wollen wir entgegenwirken.“ Derzeit arbeiten die Jungjäger daran, eine Plattform für dieses Kennenlernen zu schaffen. Im ersten Schritt soll dem jungen Jäger ein Profil zur Verfügung gestellt werden, mit dem er sich den Pächtern vorstellen kann. In diesem Profil sollen Ausrüstung, Wohnort und jagdliche Vorlieben und dergleichen beschrieben werden.

„Interessierte Pächter können dann anhand dieser Profile Jungjäger ansprechen“, erläutert Jonas Kurz. „So wird sichergestellt, dass die gegenseitigen Erwartungen und Wünsche zumindest formal und auf den ersten Blick im Einklang sind.“ Dies ist nur der erste Schritt, den Austausch zwischen Pächtern und Jungjägern zu professionalisieren.

Gut gerüstet

„Jeder weiß, die eigentliche Jagdausbildung beginnt mit dem Abschluss der Jägerprüfung und endet mit dem letzten Hahn in Ruh“, sagt Jonas Kurz. „Deshalb bieten wir für Jungjäger Kurse an, die sie rasch in die Lage versetzen, im Revier Arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört der sichere Umgang mit der Motorsäge ebenso wie Informationen zur Nachtsichttechnik und der jagdpraktische Austausch mit alten Hasen.

Einsatz für Vielfalt!

Die konsequente Jagd auf Fuchs, Dachs und Waschbär sichert den Lebensraum in Feld und Wald für Niederwild und Bodenbrüter. „Die jungen Jägerinnen und Jäger der KJV Tübingen bieten Pächtern Hilfe bei dieser Naturschutzaufgabe gerne an“, sagt Jonas Kurz. „Der Ablauf dabei ist denkbar einfach. Der Pächter nimmt mit mir Kontakt auf und bespricht Zeit und Lage der zu bejagenden Fläche. Ich kümmere mich darum, dass die Jungjäger dann an Ort und Stelle zum Ansitz kommen“.

Diese Vorgehensweise hat sich im vergangenen Jahr bewährt und soll weiter forciert werden. Die Pächter profitieren von diesen Gemeinschaftsansitzen, weil ihnen viele zeitaufwendige Einzelansitze erspart bleiben. Die Jungjäger profitieren, weil sie die Jagd ausüben und praktische Erfahrungen sammeln können. Die Artenvielfalt und damit der Naturschutz profitiert, da die Prädatoren wirksamer und effektiver bejagt werden.